112 Jahre Sportverein Bräunsdorf-775 Jahre Bräunsdorf 2005 - Historischer Rückblick

775 Jahre Bräunsdorf 2005 / Sport in Bräunsdorf - seit 112 Jahren

Hartmut Härtel und Henry Weyhmann

Zeitraum von der Gründung des Sportvereins bis zum Beginn des ersten Weltkrieges Wie überall in Deutschland entwickelte sich auch in der Gemeinde Bräunsdorf, dem Drang nach Gesundheit und Bewegung folgend, eine eigene örtliche Sportbewegung heraus. Im 19. und zu Beginn des 20.Jahrhunderts standen die staatlichen Organe den auf Individualität Leistungsstreben und Internationalität ausgerichteten Sportarten misstrauisch gegenüber. Das Turnen dagegen, dass nach dem Willen seiner Begründer neben der Körperertüchtigung auch die Erziehung zum vaterlandsliebenden und sittlichen Menschen zum Ziel haben sollte, wurde besonders gefördert und zum Teil in die staatlichen Erziehungsprogramme aufgenommen. Die nationalen und pädagogischen Bestrebungen der Turnbewegung mögen auch interessierte Bürger in Bräunsdorf veranlasst haben, in unserer Gemeinde für das Turnen zu werben und die Gründung eines Turnvereines anzuregen. 1893 war es soweit, die Gründung eines Turnvereines in Bräunsdorf wurde vollzogen. Als Gründungsvater des Vereins gilt Ehregott Günther, der von der Gründung bis 1899 Vorstand des Vereins war. Nach Beschaffung von Turngeräten konnte schon bald mit dem Turnen begonnen werden. Die Turngeräte wurden im Vereinslokal, dem ehemaligen Gasthof ,,Striegistal" aufbewahrt. Neben den regelmäßig sonntagvormittags stattfindenden Turnstunden, 1897 wurden z.B. insgesamt 79 Turnstunden mit durchschnittlich 17 Teilnehmern abgehalten, fanden jährliche Schauturnen statt. Der Vorstand des Turnvereins, bestehend aus dem Turnrat, dem Boten und dem Kassenwart, wurde jährlich neu gewählt. Zu Beginn des 20.Jahrhundert hatte der Verein 73 Mitglieder. Neben den sportlichen Aktivitäten standen vor allem die Verbesserung der Rahmenbedingungen im Mittelpunkt des Vereinslebens. So wurden z.B. 1900 ein verstellbares Reck angeschafft, 1903 ein neuer Geräteschuppen gebaut und 1906 eine Kokosmatte gekauft. Es wurde über einen Turnhallenbaufond beraten und erste Beträge in den Fond eingezahlt. 1909 wurde der Antrag zur Mitnutzung der Turnhalle an die Landesanstalt gestellt. 1910/1911 wurden Gespräche für das Winterturnen im Saal des Gasthofes Klotz geführt und Gedanken geäußert, ob man die ehemalige ,,Alte Schule" ankaufen und zur Turnhalle umfunktionieren sollte. l9l1 wurde der Turnhallenbaufond dann aber doch wieder aufgelöst. In einem Protokollauszug von 1913 wird erstmalig der Arbeiterradfahrverein erwähnt. Die Situation zur damaligen Zeit beschreiben folgende Begebenheiten: Im Protokoll des Turnvereins vom 22.07.1905 findet sich folgende Anmerkung: „Der Gastwirt Kluge bot bei einem “Umzug" auf den oberen Platz 50 Liter Bier." Gemeint war damit eine Rivalität zwischen den Besitzern des Gasthofes Striegistal, E. Illgen und dem des oberen Gasthofes, L. Kluge hinsichtlich der Turnplatzbereitstellung. Es muss als bis zu diesem Zeitpunkt immer auf der Wiese neben dem Gasthof Striegistal geturnt worden sei. Am 21.08.1913 wurde das 20jährige Stiftungsfest des Vereines abgehalten. Ein Schild am Eingang des Saales wies darauf hin, dass den auswärtigen Damen der Zutritt nur in Bekleidung von Turnern" erlaubt wurde.

Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges konnte die Vereinsarbeit nur eingeschränkt fortgeführt werden. Zahlreiche Vereinsmitglieder wurden zum Militär eingezogen und viele von ihnen kehrten nicht zurück. Nach dem Krieg wurde für die gefallenen Vereinsmitglieder eine Gedenktafel angefertigt. Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Vereinsleben wieder aktiviert. So wurde unter anderem ein Vergnügungausschuss aus den Reihen der Vereinsmitglieder gegründet. 1921 erfolgte die Gründung einer Damenabteilung des Sportvereins. In den folgenden 20er Jahren wurde ein reges Vereinsleben entwickelt. So fand z.B. 1922 in Bräunsdorf das Bezirksturnfest statt. Die Auftritte der Turner bei den verschiedenen Veranstaltungen zählten zu den besonderen Ereignissen im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde. Die Anstaltsturnhalle konnte für 30 Goldpfennige pro Tag vom Turnverein mitgenutzt werden. Es wurde eine Kleinkinderabteilung gegründet. 1927 wurde probeweise ein Gesundheitsturnen für Männer über 26 Jahre angeboten. Zur Beseitigung von Hochwasserschäden insbesondere im Erzgebirge bewilligte der SV Bräunsdorf 1921 l0 Mark als Spende. Das Zusammenwirken von Landeserziehungsanstalt und Sportverein gewann zunehmend an Bedeutung z.B. bei der Nutzung der Turnhalle und der Spielwiese oder bei der sportlichen Betreuung der Vereinsmitglieder. 1929 errang Bräunsdorf bei den Reichsjugendwettkämpfen Mannschaftssieg im Faustball. 1930 wünschte ein Teil der Mitglieder die Anschaffung eines Fußballs (Kommentar im Protokoll: ,,Das Fußballspielen abzulehnen ist unmöglich"). Auch auf Grund der internationalen Entwicklung gewann das Fußballspielen an Bedeutung. Es wurde eine Abteilung Fußball gegründet. Im Februar 1932 gab es ein Werbespiel der Fußballabteilung gegen eine Mannschaft der Reichsbahn. Die Einkünfte wurden für Not leidende Vereinsfußballer verwendet. Ebenfalls 1932 erzielte die Fußballmannschaft den l. Platz in der 3. Klasse. Für die Turnübungen zum Landesturnfest in Chemnitz. wurden 20 Turner und 10 Turnerinnen von Bräunsdorf nominiert.

Zu Beginn der 30er Jahre existierten in Bräunsdorf zwei Sportvereine. Dies waren der Deutsche Turnverein und der Arbeitersportverein. Beide Vereine bildeten Spielmannszüge aus und betrieben die Sportarten Turnen, Faustball. Fußball und Radball. Zwischen beiden Vereinen bestand eine strikte Trennung.

Der Radsport findet im Protokollbuch Erwähnung; der Turnrat erhält eine Einladung vom Arbeiterradfahrverein ,,Einheit".

1933 wurde der Vorstand des Turnvereins aufgelöst. Es erfolgten Neuwahlen. Der Vorsitzende wurde jetzt ,,Führer" genannt. Der neue Sportverein gehörte nun dem ,,Gau 5 Sachsen, Bez. 4 Kreisgebiet Freiberg" an. Die Turngeräte des ehemaligen Arbeitersportvereins standen dem Verein zur Verfügung, die Musikinstrumente wurden leihweise nach Freiberg gegeben. Im gleichen Jahr errichtete man einen Kleinkaliberschießstand. Bemerkenswert ist der Eintrag im Protokollbuch von 1935, wonach jedes Mitglied der Turnerschaft ein Notopfer von 2 Mark für die Jahre 1935/36 zu zahlen hat. um die Turnerschaft vor dem Konkurs zu bewahren. 1938 fand ein Stiftungsfest unter dem Motto ,,16. Deutsches Turn- und Sportfest" statt. 1939 wurde die Pacht für die Spielwiese gekündigt. Die Turngemeinschaft stellte einen Antrag auf Pachterlass für den Turnplatz.

Der Ausbruch des 2. Weltkrieges beeinträchtigte wieder das sportlich-kulturelle Leben des Sportvereins. Ein geregelter Turnbetrieb erfolgte nur noch in der Abteilung der Turnerinnen. Der Verein führte jetzt den Namen ,,Turngemeinschaft Bräunsdorf. Nach der neuen Satzung wurden ein Beirat auf 2 Jahre und ein Ehrenrat auf unbestimmte Zeit gebildet. 1941 wurde keine Hauptversammlung einberufen, weil die Mehrzahl der männlichen Mitglieder eingezogen worden war. 1942 enden die Aufzeichnungen im alten Protokollbuch. Wie das Vereinsleben bis zum Ende des 2. Weltkrieges weiterging, kann man unschwer erahnen.

Anders als nach dem 1. Weltkrieg war nach dem totalen Zusammenbruch 1945 eine sofortige Wiederaufnahme der sportlichen Aktivitäten nicht möglich. Die Besatzungsmächte hatten jegliche Vereinstätigkeit verboten. Erst 1946 lockerten die Alliierten die Bestimmungen und erlaubten die Gründung von Sportvereinen. Der Turnbetrieb wurde in der damaligen Sportgemeinschaft (SG) Bräunsdorf wieder aufgenommen. Geturnt wurde im Saal des Gasthofes. Aus der SG Bräunsdorf entwickelte sich 1952 die Betriebssportgemeinschaft (BSG) Bräunsdorf. Zum damaligen Zeitpunkt gehörten der BSG Bräunsdorf 498 Sportbegeisterte an. Es wurden folgende Sportarten betrieben: Fußball - 85 Mitglieder, Turnen - 147 Mitglieder, Volleyball - 15 Mitglieder, Leichtathletik - 40 Mitglieder, Wintersport – 72 Mitglieder, Tischtennis - 15 Mitglieder, Schwimmen - 115 Mitglieder und sogar Boxen mit 9 Mitgliedern.

Durch den Bau eines Sportplatzes auf dem heutigen Sportplatzgelände wurden die Rahmenbedingungen für den Sportbetrieb wesentlich verbessert. Der neue Sportplatz im Striegistal war mit einer Rundbahn und einer l00-Meter-Laufbahn versehen. Im August 1952 erfolgte mit einem Massensportfest die Platzweihe.

Eine nachhaltige Entwicklung erfuhr zu Beginn der 50er Jahre der Wintersport in der BSG Bräunsdorf. Ausdruck dessen war die Errichtung einer Sprungschanze mit Anlaufturm und einer ,,Bobbahn" in den Jahren von 1950 bis 1952. Eine Abfahrtsstrecke stand ebenfalls zur Verfügung. Erste sportliche Erfolge zeigten sich bereits in der erfolgreichen Teilnahme der Bräunsdorfer Jugend an den Wintersportveranstaltungen 1951 in Holzhau. Ab 1952 bis 1968 fanden dann auch, wenn das Wetter mitspielte, die Kreismeisterschaften im Wintersport in Bräunsdorf statt. Die BSG Bräunsdorf hatte sich mittlerweile durch den Zusammenschluss der ehemaligen SG Bräunsdorf und der SG Langhennersdorf erheblich verstärkt. Der Trägerbetrieb war der Jugendwerkhof Bräunsdorf. An Sportstätten standen zur Verfügung: 2 Volleyballplätze, 1 Sportplatz mit Aschenbahn, ein Skigelände mit zwei Sprungschanzen und die Turnhalle des Jugendwerkhofes. Um den Breitensport der BSG weiter zu entwickeln und zu fördern, wurde im Februar1953 die BSG ,,Einheit" Bräunsdorf gegründet. Von 1953 bis 1959 waren auch die Radballer und Radreigenfahrer sehr aktiv. Sie gefielen vor allem mit Schauvorführungen bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen. Einer großen Beliebtheit unter den Sportlern erfreute sich der 1954 erstmalig veranstaltete Crosslauf ,,Rund um den Wasserturm". Dieser Lauf hat sich zu einer wahren Attraktion, zu einem der traditionsreichsten Crossläufe in unserer Region entwickelt. Er wurde zu DDR-Zeiten als DDR offener Wettkampf ausgetragen. Der Bräunsdorfer Crosslauf wurde bis auf wenige Ausnahmen jährlich veranstaltet und wird auch heute noch als Crosslauf ,,Quer durch das Striegistal" durchgeführt. Er ist ein fester Bestandteil im Wettkampfkalender vieler Sportler nicht nur des Kreises Freiberg. Seit mehreren Jahren wird der 10.000-Meter-Hauptlauf nach dem unvergessenen Sportfreund Erich Hentzschel, der der Entwicklung des Crosslaufes in Bräunsdorf seinen ganz persönlichen Stempel aufdrückte, als ,,Erich-Hentzschel-Gedenklauf“ ausgetragen. In den 60er, 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte sich das sportlich-kulturelle Leben des Vereines auch im Zusammenwirken und mit Unterstützung des aus dem Jugendwerkhof hervorgegangenen Spezialkinderheimes ,,Martin Andersen-Nexö" stetig weiter. Bedeutende Ereignisse waren z.B. die Kultur- und Sporttage 1980 aus Anlass der 750-Jahr-Feier der Gemeinde Bräunsdorf mit den Höhepunkten der Dressur- und Springprüfung der Abteilung Reitsport des Nachbarsportvereines Traktor Langhennersdorf oder der Fußballvergleich zwischen der BSG ,,Einheit" Bräunsdorf, 1. Mannschaft gegen die Alten Herren der SG Dynamo Dresden. Das Ergebnis des Spieles konnte sich aus Bräunsdorfer Sicht sehen lassen. Sie verloren mit nur 2 : 5. Hervorzuheben sind in dieser Zeit auch die Erfolge der Bräunsdorfer Leichtathletinnen, die bei DDR-Meisterschaften Medaillen erringen konnten. Die Fußballer kämpften an fast jedem Wochenende um Punkte, natürlich nicht immer erfolgreich, aber sie ließen sich nie unterkriegen. Viele Mannschaften erzielten beachtliche Erfolge. Pokalsiege der Jugend und weitere gute Platzierungen aller Mannschaften sind Beleg dafür. Um die materiell-technische Ausstattung sowie die Rahmenbedingungen für die Sportler zu verbessern, wurden viele Initiativen unternommen. So stand Ende der 70er Jahre die Modernisierung des Sozialgebäudes am Sportplatz im Mittelpunkt. Unzählige ehrenamtliche Stunden wurden geleistet, damit aus der ehemaligen Sportbaracke ein schmuckes Sportlerheim werden konnte. Der Sportplatz war sowieso eine der am schönsten gelegenen und gepflegtesten Anlagen im Kreisgebiet. Nach den gesellschaftlichen Veränderungen in der DDR, der politischen Wende 1989 und der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde wieder einmal ein neues Kapitel, auch der Sportgeschichte in Bräunsdorf, aufgeschlagen. Als Rechtsnachfolger der BSG "Einheit'' Bräunsdorf wurde im Juli 1990 der Sportverein SV "Einheit" Bräunsdorf e.V. gegründet. Unmittelbar nach der politischen Wende ging die Mitgliederzahl zunächst auf 149 zurück. Die Abteilung Leichtathletik hatte gar nur noch ein Mitglied. Selbst die Fortführung des Crosslaufes stand zur Disposition. Es war eine schwierige Zeit, die Interessen der Menschen und ihre persönlichen Verhältnisse veränderten sich zum Teil gravierend. Der Sportverein "Einheit" Bräunsdorf hat aber auch diese Zeit überstanden und sich seitdem enorm entwickelt. Die Mitgliederzahl hat sich bis zum heutigen Tag (2005) auf 280 eingetra- gene Mitglieder fast verdoppelt. Zurzeit wird in 6 Sparten aktiv Sport getrieben. Dies sind Fußball, Leichtathletik, Volleyball, Tischtennis, allgemeiner Sport und Wandern. Des größten Zuspruchs erfreut sich dabei die Abteilung Fußball. 5 Mannschaften beteiligen sich am Trainings- und Punktspielbetrieb. 1993 wurde in Bräunsdorf eine Frauenfußballmannschaft gegründet, die erste Frauenmannschaft im Kreis Freiberg. Sie war damit Initiator einer ganzen Gründungswelle von Frauenfußballmannschaften. Die Frauen des SV "Einheit" Bräunsdorf e.V. nahmen seitdem ununterbrochen am Punktspielbetrieb teil. Als sportlichen Höhepunkt errang die D-Jugendmannschaft 1996 den Kreispokalsieg. Die l. Männermannschaft kämpfte beharrlich um den Aufstieg in die 2. Kreisliga. Einen besonderen Zuwachs verzeichnete die Abteilung Leichtathletik. Durch den unermüdlichen Einsatz der Übungsleiter und der sehr guten Zusammenarbeit mit den Eltern nehmen derzeit 63 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aktiv am Trainings- und Wettkampfbetrieb teil.

1999 wurde diese Abteilung zum Talentestützpunkt des Leichtathletikverbandes Sachsens. Im Ergebnis der intensiven Arbeit konnten die Leichtathleten in den Jahren von 1999 bis 2003 bei Bezirks- und Landesmeisterschaften 54 x Gold, 37 x Silber und 62 x Bronze erringen. 1998 wurde der 40. Crosslauf ,,Rund um den Wasserturm" gestartet. Dieser Lauf galt gleichzeitig als Wettkampf zu den Bezirksmeisterschaften im Crosslauf. Die für das Jahr 2002 geplante Durchführung der Landesmeisterschaften im Crosslauf in Bräunsdorf musste, wegen der Folgen des Hochwassers leider ausfallen. Neben der erfolgreichen Sportarten, die im Verein betrieben werden, existieren derzeit eine Abteilung Volleyball, die sich vorrangig der Jugendarbeit widmet, 2 Übungsgruppen im Allgemeinen Sport der Frauen und Männer, die sich regelmäßig einmal wöchentlich unter Anleitung sportlich betätigen und seit nunmehr über l0 Jahren gibt es im Sportverein auch eine Abteilung Wandern. Durch eine Vielzahl durch die Vereinsmitglieder ehrenamtlich geleisteter Arbeitsstunden und durch eine sehr gute Unterstützung der Gemeinde konnten z.B. die Toiletten und der Waschraum im Sozialgebäude modernisiert, ein Kleinsportplatz mit Flutlichtanlage angelegt, die Heizungsanlage erneuert und viele Verschönerungs- und Erhaltungsarbeiten rund um das Sportplatzgelände verwirklicht werden. Einen gravierenden Einschnitt in das Leben des Sportvereins in Bräunsdorf stellte das Jahrhunderthochwasser" im August 2002 dar. Innerhalb weniger Stunden wurde der gesamte Sportplatz im Striegistal überflutet, verschlammt und damit für eine weitere Nutzung unbrauchbar.

Trotzdem wurde der Sportbetrieb, insbesondere der Abteilung Fußball, die sonst in ihrer Existenz gefährdet gewesen wäre, mit Unterstützung benachbarter Vereine weitergeführt. So stellten die Sportvereine TSV Langhennersdorf, SV Oberschöna und der Riechberger FC für den Zeitraum von ca. 1,5 Jahren ihre Sportplätze für die Bräunsdorfer Fußballer zur Verfügung. Gemeinsam mit den anderen Vereinen. Institutionen und Organisationen des Ortes sowie mit aktiver Unterstützung verschiedener Handwerksbetriebe aus Bräunsdorf und den Nachbarorten gestaltete der Sportverein SV Einheit Bräunsdorf e.V. 2003 sein 110-jähriges Jubiläum. Parallel zum Jubiläum des Sportvereins wurde bereits zum 10. Mal das Bräunsdorfer Kinder- und Vereinsfest gefeiert. Dank der umfangreichen Spenden und anderer Unterstützungen durch Verbände, Vereine, öffentliche Einrichtungen, aber auch durch Bürger des Ortes und der Umgebung konnte schon bald nach der ,,Jahrhundertflut" im Jahre 2003 mit den Baumaßnahmen zum Wiederaufbau des Sportplatzes sowie des Umbaus und der grundlegenden Modernisierung des Sozialgebäudes zum echten Sportlerheim begonnen werden. Diese Maßnahmen, mit einem Finanzvolumen von ca. 1 Million EUR stellten für die Gemeinde und den Sportverein eine riesengroße Herausforderung dar. Im Jahre 2004 konnte die Wiedereinweihung der Sportstätte mit der Namensgebung ,,Striegistalstadion" gefeiert werden. Die 1. Männermannschaft erkämpfte sich in diesem Jahr den Aufstieg in die 2. Kreisliga. Die 45. Auflage des Bräunsdorfer Crosslaufes 2004 wurde parallel zur 15. Landesmeisterschaft im Crosslauf ausgerichtet.

Quellen:

Henry Weyhmann: Festrede zum 110jährigen Jubiläum des Sportvereins Bräunsdorf, 2003

Henry Weyhmann: Kurzchronik zur Entwicklung des Sportvereines in Bräunsdorf, 2005

 

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